Sauerstoffpartialdruckmessung

Die transkutane Sauerstoffpartialdruckmessung (tcPO2) ist eine Untersuchung, mit der man den Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Gewebe bestimmen kann. Auf diese Weise lassen sich Rückschlüsse ziehen, ob die Durchblutung des Gewebes ausreichend ist.

Die Messung erfolgt über Sensor-Elektroden, die auf die Haut aufgebracht werden. Das Gerät mißt den Überschuss an Sauerstoffteilchen an der Haut, was als Sauerstoffspannung bezeichnet wird. Gewöhnlicherweise wird der Sauerstoffpartialdruck an mindestens zwei Stellen des Körpers gemessen, um einen Vergleich von erkrankten mit gesunden Gewebe herstellen zu können. Zur optimalen Messung der Sauerstoffspannung (Sauerstoff-Überschuss) an der Haut muss die Messsonde auf 45°C aufgewärmt werden. Der Grund dafür ist, dass bei dieser Temperatur die Durchblutung besonders stark ist (maximale Hyperämie) und die höchsten Werte des Sauerstoffpartialdruckes ermittelt werden können. Messwerte des Sauerstoffpartialdruckes gelten als relativ günstig, wenn sie über 40 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) liegen. Wunden können dann normalerweise noch abheilen. Sind die Werte niedriger als 20 mmHg, sind die Heilungsaussichten kritisch. Werte unter 10 mmHg lassen keine Heilung von Wunden mehr erwarten. Auch spielt der Quotient zwischen den Werten, die an der zu untersuchenden Stelle und einem anderen Körperbereich gemessen werden, eine wichtige Rolle. Beträgt der Quotient unter 0,4 dann liegen die Heilungschancen unter 10 % und sind somit sehr ungünstig. Die tcPO2 - Messung ist, methodisch bedingt, zeitaufwändig und wird zudem von sehr vielen Faktoren beeinflußt, u.a. der Körper- und Raumtemperatur, Raumfeuchtigkeit, Herz- und Lungenfunktion, der lokalen und regionalen Perfusion und dem O2- Gehalt der Atemluft. Generell kann gesagt werden, daß die Bestimmung der Knöcheldrücke bei Patienten mit mäßiger und schwerer peripherer Durchblutungsstörung aussagekräftiger ist, als die Messung des tcPO2.