Prüfung der Endothelfunktion

Die nicht invasive Überprüfung der Endothelfunktion dient als Frühmarker der Entstehung und Progression einer frühen Arteriosklerose. Frühe Diagnose und Risikostratifizierung sind Ziele in der Prävention einer koronaren Herzkrankheit. Die Endotheldysfunktion ist als Störung der endothelabhängigen Vasodilatation messbar.

Mittels hoch auflösendem Ultraschall wird die flussvermittelte Vasodilatation (FMD) bestimmt. Eine eingeschränkte Fluss-meditierte Dilatation spiegelt eine endothelabhängige Funktionsstörung wieder, die als ein Schlüsselereignis in der Entstehung und Progression der Arteriosklerose angesehen wird. Zentrale Rolle spielt Stickstoffmonoxid (NO), dass in den Endothelzellen kontinuierlich gebildet wird und eine Erschlaffung der glatten Gefäßmuskulatur und damit Gefäßdilatation bewirkt. Durch FMD wird indirekt die Fähigkeit des Endothels nachgewiesen, NO zu bilden. Risikofaktoren für eine Störung des NO Stoffwechsels sind: Diabetes mellitus, Hyperlipoproteinämie, arterielle Hypertonie, Lebensstil wie Nikotinkonsum und genetische Determinanten. Der Mechanismus, der zu einer verminderten Verfügbarkeit von NO führt ist für die einzelnen Auslöser unterschiedlich. Mehrere Risikofaktoren führen aber zu einer additiven Steigerung der Funktionsstörung. In Studien wurde nachgewiesen, dass eine gestörte endotheliale Funktion durch Umstellung der Lebensgewohnheiten und auch durch bestimmte Nahrungsmittel (Kakao, Walnüsse) therapeutisch rückführbar ist. Daraus ergibt sich die Wertigkeit dieser Untersuchung zur Früherfassung der Arteriosklerose sowie der Erfolgskontrolle geeigneter Therapien nach risikoadaptierter Anpassung des Lebensstils. Gegenüber der eingeschränkten Produktion von NO kann aber auch eine fehlende Gefässdilatation durch eine verminderte Ansprechbarkeit der glatten Muskulatur bedingt sein. Aus diesem Grund muss durch Verabreichung von exogenem NO die maximal erzielbare dilatatorische Antwort bestimmt werden. Diese Antwort einer nitratinduzierten Dilatation (GTN) dient als Maßstab für die endothelunabhängige Dilatation und spiegelt die Funktion der glatten Muskulatur unserer Gefäße wieder. Die Messung erfolgt stets unter streng standardisierten Untersuchungsbedingungen in Ruhe, nach Hyperämiebelastung und nach Applikation gefäßerweiternder Substanzen.